Hintergrund:
In ihren Herkunftsländern und auf der Flucht haben viele Geflüchtete Traumatisches erlebt, wie aktuelle Studien zu Traumatisierungserscheinungen von Flüchtlingen erneut belegen. Wenn traumatische Erlebnisse nicht verarbeitet werden können, entstehen Traumafolgestörungen: dann macht Trauma krank. Allerdings sind nicht alle Symptome, die Betroffene zeigen, sofort
als traumabedingt zu erkennen.
Um helfen zu wollen und helfen zu können, bedarf es Mitgefühl und Empathie. Auf den Umgang mit den von Flüchtlingen berichteten Grausamkeiten sind viele jedoch nicht vorbereitet. Bei aller Fähigkeit zur professionellen Distanz kann es zur sekundären Traumatisierung der Helfenden kommen, wenn das Gehörte einen nicht mehr loslässt.
Zielgruppe und Zielsetzung:
In der eintägigen Fortbildung soll Helfenden aus den Migrationsfachdiensten, der Sozial- und Verfahrensberatung sowie anderen Beratungsstellen (Familienberatung, Schwangeren-/
Schwangerschaftskonfliktberatung, Suchtberatung etc.) in Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege ein Grundwissen über Trauma und Traumafolgestörungen vermittelt werden. Dies erleichtert und unterstützt das Erkennen von Traumastörungen, den Umgang mit Betroffenen und eine angemessene Reaktion. Das Seminar soll darüber hinaus Kenntnisse und Techniken der Selbstfürsorge vermitteln.
Inhalte (Auszug):
Psychotraumatologische Grundlagen, Stabilisierungs- und Distanzierungsübungen, Erfahrungen der Teilnehmenden in der Arbeit mit Geflüchteten, Burn-Out-Prävention und Sekundäre
Traumatisierung, Selbstfürsorge (mit Übungen), Fallbesprechung
Referentinnen:
- Frau Dr. Brigitte Bosse, ärztliche Psychotherapeutin, Traumatologin und Leiterin des Trauma- Instituts Mainz
- Frau Dr. Marion Koll-Krüsmann, seit vielen Jahren in der Psychotraumatologie tätig, u.a. Aufbau einer Trauma-Ambulanz in München
Teilnahmevoraussetzungen:
Diese Fortbildung richtet sich an hauptberuflich tätige Beratungskräfte aller Beratungsangebote (Migrationsberatung, Sozial- und Verfahrensberatung, Familienberatung und Familienhilfe,
Schwangeren-/Schwangerschaftskonfliktberatung, Allgemeine Lebens-/Sozialberatung, Schuldnerberatung, Gemeinwesenarbeit/Soziale Stadtentwicklung etc.) von Trägern und Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz. Die Platzzahl ist auf 18 Personen begrenzt. Für die Teilnahme an der Fortbildung entstehen Ihnen keine Kosten; Reisekosten können von uns nicht übernommen werden.
Die Anmeldung zu dieser Fortbildung ist ausschließlich online und nur bis einschließlich 08. Januar 2019 über folgenden Link: https://doo.net/veranstaltung/29670/buchung möglich. Anmeldungen per Mail, Fax oder telefonische Anmeldungen können von uns leider nicht berücksichtigt werden.
KISS Mainz
Parcusstraße 8
55116 Mainz
LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz
06131 - 22 46 08
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