Anhand von Erzählungen von Zeitzeug:innen und Archivmaterial wird die These widerlegt, dass die 1990er Jahre eine \\\"stille Zeit\\\" in der Frauenbewegung Deutschlands war. Es wird aufgezeigt, dass die 1980er und 1990er Jahre eine \\\"geräuschvolle\\\" Zeit waren, da sie den Höhepunkt in der politischen Selbstorganisierung von Migrant:innen, Schwarzen, Sinti:ze und Romn:ja, Exilierten und jüdisches Frauen* in der Bundesrepublik darstellt. Mittels der Erinnerungsarbeit im Sinne eines Eingedenken lösen die Akteur:innen ihr right-to re-narrate ein, indem sie eine neue Erinnerungspolitik und -kultur migrantischer Theoriebildung und politischer Praxis in Deutschland eröffnen.
Auf diese Weise versucht das Buch folgende Fragen zu beantworten: Was bedeutet die Auslassung migrantischer feministischer Geschichte für die Politik der Geschichtsschreibung deutscher Frauenbewegungen? Wie würde eine solche Intervention in der Vergangenheit die Gegenwart und die zukünftige Erzählung der Frauenbewegung in Deutschland neu definieren? Was würde diese \\\"Neudefinition\\\" für Deutschland als EInwanderungsland und (post-) migrantische Gesellschaft bedeuten?
Vortrag und Disskusion vorgestellt durch Prof. Encarnación Gutiérrez Rodríguez und Pinar Tuzcu.
Eintritt: 4€, nach Selbsteinschätzung
online - Frauenkultur Leipzig
Windscheidstr. 51
04277 Leipzig
Frauenkultur Leipzig